13. Internationaler Motorenkongress 2026
24.02.2026 – 25.02.2026 – Baden-Baden, DE oder via Live-Stream
26.02. und 27.02.2019 – Baden-Baden
Motoren und Kraftstoff als System
Podiumsdiskussion: Energie, Mobilität, Wohlstand – es folgt alles der Physik!?
Teilnehmer:
Carsten Müller MdB
CDU-Fraktion
Dr. Markus Müller
DEUTZ AG
Dr. Kurt-Christian Scheel
Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)
Prof. Dr. Robert Schlögl
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft
Dr. Wolfgang Warnecke
Shell Global Solutions (Deutschland) GmbH
Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe
AVL List GmbH, Österreich
Dr. Ulrich Kramer
Ford-Werke GmbH
Carsten Müller
Deutscher Bundestag
Dr. Markus Müller
DEUTZ AG
Dr. Thomas Pauer
Robert Bosch GmbH
Prof. Dr. Stefan Pischinger
FEV Group GmbH und RWTH Aachen University
Dr. Kurt-Christian Scheel
Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)
Prof. Dr. Robert Schlögl
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft
Prof. Dr. Ulrich van Suntum
WWU Münster
Dr. Wolfgang Warnecke
Shell Global Solutions (Deutschland) GmbH
Autor: Patrick Schäfer
26.2. und 27.2.2019 in Baden-Baden
450 Ingenieure aus Forschung und Entwicklung beschäftigen sich auf dem 6. Internationalen Motorenkongress in Baden-Baden mit der Energiewende des Verkehrs und der Rolle von Verbrennungsmotoren. Im Fokus steht laut dem wissenschaftlichen Leiter des Kongresses, Dr. Johannes Liebl, eine Gesamtperspektive, in der Verbrennungsmotoren und Kraftstoffe als ein System betrachtet werden sollen. In seiner Eröffnungsrede spricht er innovativen, synthetischen Kraftstoffen das Potenzial zu, den Betrieb von Otto- und Dieselmotoren CO2-neutral zu gestalten.
In der ersten Keynote wird das Thema E-Fuels gleich aufgegriffen. Dr. Wolfgang Warnecke (Shell Global Solutions Deutschland) geht es in seinem Beitrag um "Energieoptionen und ihren Impact auf den Antrieb". Der Chief Scientist Mobility betrachtet die realen Chancen von E-Fuels, um zur CO2-Reduktion des Verkehrs beizutragen. Auch wenn parallele Entwicklungen stattfänden, sieht er für die kommenden fünf Jahre keine synthetischen Kraftstoffe auf dem Markt. Diese seien im Vergleich zum reinen Batteriefahrzeug bei Effizienz und Kosten deutlich benachteiligt. Gleichzeitig gibt es aber hinsichtlich der Fahrzeugflotten und Verkehrsmittel starke Beschränkungen für rein batterieelektrische Fahrzeuge. Die Fixierung auf Elektroautos sei somit kein Allheilmittel, die "Verbrennung bleibt ein wesentlicher Teil der Mobilität". "Es gibt keinen goldenen Königsweg, sondern eine sehr komplexe Zukunft für uns alle", so Warnecke. Verbrennungsmotoren blieben beispielsweise im Nutzfahrzeugbereich, in der Schifffahrt oder im Flugzeugsektor bislang alternativlos. Eine nachhaltige Mobilität der Zukunft müsse auf die Lebenszyklusanalyse für eine integrierte, gemeinsame Lösung setzen.
Dr. Ulrich Kramer, technischer Spezialist Zukunftskraftstoffe bei Ford, stellte anschließend die FVV-Studie "Optionen zur Defossilierung des Transportsektors" vor. Hier ging es vor allem darum, anhand von verschiedenen Szenarien Kosten-Nutzen-Rechnungen für verschiedene Antriebsarten in einer strombasierten Energiewelt des Jahres 2050 darzustellen. Verglichen mit Brennstoffzellenfahrzeugen und den mit synthetischen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist das BEV sehr effizient. Jedoch gibt es auch eine Kehrseite: Einerseits eine sehr teure Infrastruktur, die zur Pufferung der Energie benötigt wird, andererseits auch sehr hohe Fahrzeugkosten. "Das Kostenrisiko bei BEV und Fuel Cell ist extrem hoch", sagte Kramer. Im Vergleich seien E-Fuels, auch wenn sie aufgrund ihrer langen Vorlaufzeit von fünf bis zehn Jahren noch nicht marktreif seien, keine kostenintensivere Maßnahme zur CO2-Reduktion als BEV.
Auch die dritte Keynote beschäftigt sich mit den Kosten und der Marktakzeptanz von nachhaltigen Fahrzeugantrieben. Professor Dr. Ulrich van Suntum plädiert in seiner volkswirtschaftlichen Betrachtung des Autofahrens für ein Emissionspreis-System, das die Kosten direkt an den Verbraucher koppelt. Die dann aus Eigeninteresse entstehenden CO2-Reduktionen in Form von Anreizen seien in jedem Fall sinnvoller, als der derzeitige planwirtschaftliche Ansatz, über entsprechende Gesetze die Emissionen reduzieren zu wollen. Denn "das Autofahren ist den Leuten sehr viel wert“, so van Suntum. Er hält die "Signal- und Anreizfunktion der Preise" in Verbindung mit Emissionsrechte-Handel für einen entscheidenden Hebel.
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