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Sustainability in Automotive 2024

05.12.2024 – Virtuell an Ihrem Arbeitsplatz

Sustainability in Automotive 2024



4. Internationale ATZ-Digitalkonferenz Nachhaltigkeit
05.12.2024 – Virtuell an Ihrem Arbeitsplatz

Im Mittelpunkt stehen folgende Themen


Importance of sustainability in the automotive industry


Exemplary sustainability projects


Development steps in construction and production


New materials for a sustainable future

Autorin: Christiane Köllner


Nachricht von der 4. Sustainability in Automotive 2024


 

So funktioniert Kreislaufwirtschaft in der Autoindustrie

Wie steht es um die Kreislaufwirtschaft in der Autobranche? Nachhaltigkeits­experten diskutieren den gegenwärtigen Stand und aktuelle Projekte auf der ATZ-Digitalkonferenz "Sustainability in Automotive". 

Kreislaufwirtschaft entfaltet in der Automobilindustrie derzeit eine große Dynamik. Das ist der Tenor auf der 4. Internationalen ATZ-Digitalkonferenz "Sustainability in Automotive 2024", die die aktuellen Entwicklungen der Branche in den Bereichen "Konzepte – Produktion – Lieferkette – Geschäftsmodelle" vorstellt und die nächsten Schritte diskutiert. So engagieren sich OEMs und Zulieferer immer stärker für Nachhaltigkeit und ESG (Environmental, Social and Governance)-Aktivitäten. Gründe hierfür liegen im regulatorischen Druck, wirtschaftlichen Überlegungen sowie der Markt- und Kundennachfrage. 

Wie Mercedes-Benz mit seiner Strategie "Ambition 2039" den Weg zu mehr Nachhaltigkeit beschreiten will, erläutert Jens Rubi, Senior Manager Strategy and Circular Economy bei der Mercedes-Benz AG, in seinem Keynote-Vortrag. Hinter "Ambition" steht das Ziel, bis 2039 die gesamte Neufahrzeugflotte über alle Wertschöpfungsstufen und den gesamten Lebenszyklus hinweg bilanziell CO2-neutral zu machen. Intelligente Ressourcennutzung, der Einsatz von Abfall-, Recycling- und Biotech-Materialien sowie die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte ("electric first"-Plattform MMA) seien laut Rubi wesentliche Hebel, um das Ziel der Dekarbonisierung zu erreichen. Zu den Fokuskomponenten gehörten etwa CO2-intensive Materialien und Bauteile wie Aluminium, Stahl und Batteriezellen. Mercedes-Benz arbeite derzeit an Pilotprojekten, um die Machbarkeit von zirkulären Ansätzen für Materialien zu demonstrieren.

Was wünschen sich die Kunden?

Damit Nachhaltigkeitsstrategien aber effektiv und effizient sein können, müssen auch Kundenpräferenzen berücksichtigt werden. Dr. Philipp Seidel, Principal bei der Arthur D. Little GmbH, erklärt im Vortrag "Automotive customer preferences regarding sustainability", welche Anforderungen Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Automobil- und Mobilitätsbranche haben. So seien Nachhaltigkeitsaspekte für 50 bis 80 % der weltweiten Autokäufer ein wichtiger Faktor – die größte Bedeutung habe Nachhaltigkeit in Märkten außerhalb der traditionellen "Triade". "Die meisten Käufer verbinden Nachhaltigkeit mit den CO2-Emissionen während der Nutzungsphase des Fahrzeugs, weniger mit Technologie und Produktion", so Seidel. Knackpunkt sei die Zahlungsbereitschaft: Nur ein Drittel würde mehr für ein nachhaltiges beziehungsweise batterieelektrisches Fahrzeug ausgeben. Daher gelte es unter anderem, das Bewusstsein der Verbraucher für die Kreislauffähigkeit von Fahrzeugen weiter zu verbessern.

Nachhaltige Werkstoffe und Naturmaterialien

Doch nicht nur geeignete Strategien und Methoden für mehr Nachhaltigkeit sind entscheidend, es kommt auch auf die eingesetzten Materialien und Werkstoffe an. Wie zum Beispiel nachhaltige Lösungen aus Naturfasern für den Fahrzeuginnen- als auch -außenbereich aussehen können, erklärt Per Martensson, Chief Revenue Officer vom Schweizer Unternehmen Bcomp Ltd.. So könnten die von Bcomp entwickelten Materialien auf Flachsbasis, ampliTex und powerRibs, dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck zu verringern, indem das Gewicht um bis zu 50 % und der Kunststoffverbrauch bei Innenverkleidungen um bis zu 70 % reduziert werden. 

In einem Gemeinschaftsvortrag berichten Michael Begert, Innovationsmanager – Polymer Material Concepts bei der Edag Engineering GmbH, und Dr. Patrick Hirsch, Group Leader – Sustainable Materials and Processes vom Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS), über eine Kindersitzschale aus biobasierten und naturfaserverstärkten Kunststoffen, die im Verbund-Forschungsvorhaben "RegScha" entwickelt wurde. Mit diesen Materialien ließen sich leichte und gleichzeitig stabile Bauteile herstellen, die den CO2-Fußabdruck reduzieren. Zudem sei es mit dem Hybridspritzguss gelungen, einen nachhaltigen Herstellungsprozess für die Großserie zu realisieren.

Das Studententeam Hydro2Motion (H2M) der Hochschule München hat ein Prototyp-Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb namens "Pegasus" entwickelt, das an jährlichen Effizienzwettbewerben wie dem Shell-Eco-Marathon teilnimmt. Das Ziel von H2M sei es, so die Vortragenden Martin Schwarz, Alex Jänicke und Nico Wisler-Maier, durch Leichtbaustrukturen und die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Flachs, Bioharz und Kork eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. Kern des Karosseriekonzepts ist ein Gitterrohrrahmen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Die CFK-Rohre werden über eigens entwickelte Verbindungselemente miteinander verbunden und eingeklebt. Diese Verbindungsstücke werden durch die Verwendung zufällig ausgerichteter Langfasern in einer Harzmatrix im Formpressverfahren hergestellt ("Random Chopped Fiber Composites"). Die aerodynamisch optimierte Außenhülle besteht aus Flachsfasern.

Kreislaufwirtschaft für alle Phasen des Produktlebenszyklus

Einen Blick in eine nachhaltige Zukunft wagt Martin Rothbart, Senior Product Manager Energy & Sustainability bei der AVL List GmbH. Rothbart plädiert für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft für alle Komponenten und das gesamte Fahrzeug. Darüber hinaus müssten alle Materialien "cradle-to-cradle" (Batteriepass, Produktpass, Fahrzeugpass und darüber hinaus) unter dem Aspekt ihrer Herkunft und "Lebensgeschichte" überwacht und zertifiziert werden.

In eigener Sache: Der Sustainability Award in Automotive – jetzt bewerben! 

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Ziel für Unternehmen der Automobil- und Mobilitätsindustrie. Autoindustrie und Mobilitätsanbieter tragen durch ihre Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft besondere Verantwortung für die Erreichung von Klimaschutz- und allgemeinen Nachhaltigkeitszielen. Gesetzgeber formalisieren diese Verantwortung zunehmend in strengeren Vorgaben. Aber auch Konsumenten und Investoren bewerten Unternehmen, Lösungen und Produkte immer stärker unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit. Dabei spielen nicht nur Umwelt- und Klimaschutz eine zentrale Rolle, auch soziale und Governance-Aspekte gewinnen zunehmend an Relevanz. 

Der Sustainability-Award in Automotive, der gemeinsam von der ATZ/MTZ-Gruppe und von Expertinnen und Experten im Bereich nachhaltige Mobilität der Unternehmensberatung Arthur D. Little vergeben wird, zeichnet herausragende Beispiele für nachhaltige Lösungen in der Mobilität aus.

Für die 2025er Auflage des Wettbewerbs für Unternehmen läuft die Bewerbungsphase bis zum 31. Januar 2025. Weiterführende Informationen zum Award finden Sie hier auf unserer Awardseite. 

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