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chassis.tech plus 2024 - Video-Präsentationen

Aufzeichnung der Veranstaltung vom 04. und 05. Juni 2024

Kooperationspartner


Chassis.tech plus 2024


15. Internationales Münchner Fahrwerk-Symposium | Hybrid-Event

4 Kongresse in einer Veranstaltung
04.06.2024 – 05.06.2024 – München oder virtuell via Live-Stream

Im Mittelpunkt stehen folgende Themen


chassis.tech plus

Ganzheitliche Fahrwerkssysteme
Die Entwicklungsprozesse vom manuellen bis zum autonomen Fahren absichern und beschleunigen

Das integrierte Chassis
Bauteil, Modul und System stärker für das automatisierte Fahren miteinander verknüpfen

chassis.tech

Innovative Fahrwerke
Softwarewerk­zeuge, Fahr­simu­latoren, virtuelle Tests und Fahr­versuch für die optimale Fahr­dynamik nutzen


steering.tech

Smarte Lenkungen
Herausforder­ungen bei Lenkgefühl, Take-over und Steer-by-Wire meistern

brake.tech

Moderne Bremssysteme
Technologie, Brake Blending und Rekupe­rieren sowie Umwelt­aspekte im Entwicklungs­prozess beherrschen

tire.wheel.tech

Zuverlässige Rad-Reifen-Komponenten
Prozesse und Methoden für emissions­arme, leichte und energie­effiziente Produkte nachhaltig entwickeln


Keynote-Vorträge

Dr. Ingo Albers
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Deutschland

Dr. Robert Fuchs
JTEKT Corporation, Japan

Dr. Peter Holdmann
ZF Friedrichshafen AG, Deutschland

Dr. Thomas Kersten
Volkswagen do Brasil, Brasilien

Dr. Cyrille Roget
Manufacture Française des Pneumatiques Michelin, Frankreich

Dr. Navid Samadi
Huawei Technologies Duesseldorf GmbH, Deutschland

Veranstaltungsprogramm 2024 zum Download

Autor: Patrick Schäfer

Nachricht vom 15. Internationalen Münchner Fahrwerk-Symposium chassis.tech plus 2024, Deutschland

 


 

Fahrwerktrends vom Reifen bis Steer-by-Wire

Was beschäftigt die Fahrwerk-Community? Auf der chassis.tech plus 2024 werden die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Radaufhängung, Lenkung, Bremsen und Reifen/Räder diskutiert.

Aktive Fahrwerkstechnologie für Sportwagen, nachhaltige Reifen, Fahrdynamik bei E-Autos und Steer-by-Wire: Das 15. Internationale Münchner Fahrwerk-Symposium bringt auch 2024 die Fahrwerk-Community wieder zum Erfahrungs­austausch zusammen. Alexander Heintzel, Chefredakteur der ATZ | MTZ-Gruppe, und Prof. Dr. Peter E. Pfeffer von der Hochschule München begrüßen 460 Teilnehmer aus aller Welt, davon 400 vor Ort im Hotel Bayerischer Hof in München. 

Wie immer beginnt das Event, das auch virtuell ausgerichtet wird, mit den Keynotes. Den Anfang macht Dr. Ingo Albers, Leiter Fahrsystem bei Porsche. Er stellt das Aktivfahrwerk "Porsche Active Ride" vor, das in den überarbeiteten Modellen Panamera und Taycan zum Einsatz kommt. Das Luftfahrwerk mit Zweiventil­technik an jedem Stoßdämpfer verbessert die Balance zwischen Fahrdynamik und Fahrkomfort. Es verfügt über eine elektrisch betriebene Hydraulik­pumpe, mit der aktiv Kräfte in Zug- oder Druckrichtung aufgebaut werden können. Die Dämpfer arbeiten mit bis zu 13 Hz und halten das Fahrzeug stets horizontal. Karosseriebewegungen werden auf ein Minimum reduziert. Ein Taycan sei nun auch aufgrund des neu entwickelten Fahrwerks deutlich schneller auf der Rennstrecke. Für mehr Komfort sorgen Funktionen wie die Überkompen­sation von Nick- und Wankneigungen oder das Anheben der Karosserie beim Ein- und Aussteigen.

CO2-Fußabdruck von Reifen verringern

Was einen umweltfreundlichen Reifen ausmacht, schildert indes Dr. Cyrille Roget von Michelin. Er stellt mit Blick auf Euro 7 und der fortschreitenden Elektrifizierung, die auch spezielle Reifen für schwerere E-Fahrzeuge mit sich bringt, die vom Reifen­hersteller gewählte Methode zur Ökobilanzierung vor. Sie soll es ermöglichen, die wichtigsten Hebel zur effektiven Reduzierung eines Reifen-Fußabdrucks zu bestimmen, egal für welchen Antrieb. Bei der Herstellung nachhaltiger Reifen gilt es, die richtige Mischung aus Recycling­materialien, Effizienz, Lebensdauer und Verringerung der Partikelemissionen zu finden. Bei seiner Ökobilanzierung orientiert sich der Reifenhersteller an den Vorschlägen der EU-Kommission. Über 80 % der Umweltauswirkungen von Reifen entstehen dabei während der Nutzungsphase: Rollwiderstand, Langlebigkeit und Partikel­emissionen nennt Roget dabei als wichtigste Kriterien. Für die nachhaltige Produktion von Reifen spielen neben dem Vulkanisierungs­prozess, den Michelin auf ein elektrisches System umstellt, auch die Gewinnung von Rohstoffen und die Konstruktion des Reifens eine entscheidende Rolle.

Die zweite Keynote-Session beginnt mit Dr. Navid Samadi, Chief Engineer, Intelligent Chassis and Vehicle Performance bei Huawei. Er gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die Automotive-Aktivitäten des chinesischen Tech-Konzerns. Technik von Huawei steckt in verschiedenen chinesischen Autos, zum Beispiel in der sportlichen Elektrolimousine Luxeed S7, das von Chery hergestellt wird. Das Fahrzeug im Format eines Tesla Model S kombiniert ein Fahrwerk mit Doppel­querlenkern, Luftfederung und semiaktiver Dämpfung mit einer intelligenten Steuerung. Das 2,2 t schwere Elektrofahrzeug mit 365 kW (496 PS) aus zwei E-Motoren nutzt im Sport+-Mode das intelligente Drehmoment­system "Adaptive Torque System" und die "Dynamic Corner Control", um das dynamische Kurven­verhalten zu verbessern. Die Steuerung sorgt für eine intelligente Verteilung der Kräfte durch die E-Motoren vorne und hinten, sodass sich die Fahrzeug­dynamik ebenso erhöht wie die Fahrzeugsicherheit durch den "Antiskid Mode".

Ausblick auf Steer-by-Wire 

Dr. Robert Fuchs von JTEKT Corporation gibt einen kurzen Überblick über Fortschritte bei Steer-by-Wire-Systemen. Die Trends automatisiertes Fahren und Elektrifizierung helfen bei der Entwicklung von Steer-by-Wire und umgekehrt. Die Zuverlässigkeit der Systeme lässt sich laut Fuchs durch Redundanz herstellen. Ein Ziel von Steer-by-Wire-Systemen ist es, die Sicherheit und das Fahrgefühl zu verbessern, indem das Fahrzeug Lenkaufgaben übernimmt und sie mit dem Fahrer teilt. Das stärkt das Vertrauen in die technischen Systeme und hilft wiederum bei der Etablierung des automatisierten Fahrens. "Shared Control" arbeitet mit einer "Hands on/off"-Erkennung und ermöglicht unter anderem auch die komplette Sperrung des Lenkrads sowie eine schnelle Übernahme durch den Fahrer. Konzepte für Steer-by-Wire können durch wegklappbare Lenkräder auch den Trend zu Elektroautos unterstützen, da sie im Stand beim Laden etwa mehr Platz im Innenraum böten.

 

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