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chassis.tech plus 2023 - Video-Präsentationen
Aufzeichnung der Veranstaltung am 20. und 21. Juni 2023
Kooperationspartner
15. Internationales Münchner Fahrwerk-Symposium | Hybrid-Event
4 Kongresse in einer Veranstaltung
04.06.2024 – 05.06.2024 – München oder virtuell via Live-Stream
Ganzheitliche Fahrwerkssysteme –
Die Entwicklungsprozesse vom manuellen bis zum autonomen Fahren absichern und beschleunigen
Das integrierte Chassis –
Bauteil, Modul und System stärker für das automatisierte Fahren miteinander verknüpfen
Innovative Fahrwerke –
Softwarewerkzeuge, Fahrsimulatoren, virtuelle Tests und Fahrversuch für die optimale Fahrdynamik nutzen
Smarte Lenkungen –
Herausforderungen bei Lenkgefühl, Take-over und Steer-by-Wire meistern
Moderne Bremssysteme –
Technologie, Brake Blending und Rekuperieren sowie Umweltaspekte im Entwicklungsprozess beherrschen
Zuverlässige Rad-Reifen-Komponenten –
Prozesse und Methoden für emissionsarme, leichte und energieeffiziente Produkte nachhaltig entwickeln
Dr. Ingo Albers
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Deutschland
Dr. Robert Fuchs
JTEKT Corporation, Japan
Dr. Peter Holdmann
ZF Friedrichshafen AG, Deutschland
Dr. Thomas Kersten
Volkswagen do Brasil, Brasilien
Dr. Cyrille Roget
Manufacture Française des Pneumatiques Michelin, Frankreich
Dr. Navid Samadi
Huawei Technologies Duesseldorf GmbH, Deutschland
Autor: Patrick Schäfer
Nachricht vom 15. Internationalen Münchner Fahrwerk-Symposium chassis.tech plus 2024, Deutschland
Fahrwerktrends vom Reifen bis Steer-by-Wire
Was beschäftigt die Fahrwerk-Community? Auf der chassis.tech plus 2024 werden die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Radaufhängung, Lenkung, Bremsen und Reifen/Räder diskutiert.
Aktive Fahrwerkstechnologie für Sportwagen, nachhaltige Reifen, Fahrdynamik bei E-Autos und Steer-by-Wire: Das 15. Internationale Münchner Fahrwerk-Symposium bringt auch 2024 die Fahrwerk-Community wieder zum Erfahrungsaustausch zusammen. Alexander Heintzel, Chefredakteur der ATZ | MTZ-Gruppe, und Prof. Dr. Peter E. Pfeffer von der Hochschule München begrüßen 460 Teilnehmer aus aller Welt, davon 400 vor Ort im Hotel Bayerischer Hof in München.
Wie immer beginnt das Event, das auch virtuell ausgerichtet wird, mit den Keynotes. Den Anfang macht Dr. Ingo Albers, Leiter Fahrsystem bei Porsche. Er stellt das Aktivfahrwerk "Porsche Active Ride" vor, das in den überarbeiteten Modellen Panamera und Taycan zum Einsatz kommt. Das Luftfahrwerk mit Zweiventiltechnik an jedem Stoßdämpfer verbessert die Balance zwischen Fahrdynamik und Fahrkomfort. Es verfügt über eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe, mit der aktiv Kräfte in Zug- oder Druckrichtung aufgebaut werden können. Die Dämpfer arbeiten mit bis zu 13 Hz und halten das Fahrzeug stets horizontal. Karosseriebewegungen werden auf ein Minimum reduziert. Ein Taycan sei nun auch aufgrund des neu entwickelten Fahrwerks deutlich schneller auf der Rennstrecke. Für mehr Komfort sorgen Funktionen wie die Überkompensation von Nick- und Wankneigungen oder das Anheben der Karosserie beim Ein- und Aussteigen.
CO2-Fußabdruck von Reifen verringern
Was einen umweltfreundlichen Reifen ausmacht, schildert indes Dr. Cyrille Roget von Michelin. Er stellt mit Blick auf Euro 7 und der fortschreitenden Elektrifizierung, die auch spezielle Reifen für schwerere E-Fahrzeuge mit sich bringt, die vom Reifenhersteller gewählte Methode zur Ökobilanzierung vor. Sie soll es ermöglichen, die wichtigsten Hebel zur effektiven Reduzierung eines Reifen-Fußabdrucks zu bestimmen, egal für welchen Antrieb. Bei der Herstellung nachhaltiger Reifen gilt es, die richtige Mischung aus Recyclingmaterialien, Effizienz, Lebensdauer und Verringerung der Partikelemissionen zu finden. Bei seiner Ökobilanzierung orientiert sich der Reifenhersteller an den Vorschlägen der EU-Kommission. Über 80 % der Umweltauswirkungen von Reifen entstehen dabei während der Nutzungsphase: Rollwiderstand, Langlebigkeit und Partikelemissionen nennt Roget dabei als wichtigste Kriterien. Für die nachhaltige Produktion von Reifen spielen neben dem Vulkanisierungsprozess, den Michelin auf ein elektrisches System umstellt, auch die Gewinnung von Rohstoffen und die Konstruktion des Reifens eine entscheidende Rolle.
Die zweite Keynote-Session beginnt mit Dr. Navid Samadi, Chief Engineer, Intelligent Chassis and Vehicle Performance bei Huawei. Er gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die Automotive-Aktivitäten des chinesischen Tech-Konzerns. Technik von Huawei steckt in verschiedenen chinesischen Autos, zum Beispiel in der sportlichen Elektrolimousine Luxeed S7, das von Chery hergestellt wird. Das Fahrzeug im Format eines Tesla Model S kombiniert ein Fahrwerk mit Doppelquerlenkern, Luftfederung und semiaktiver Dämpfung mit einer intelligenten Steuerung. Das 2,2 t schwere Elektrofahrzeug mit 365 kW (496 PS) aus zwei E-Motoren nutzt im Sport+-Mode das intelligente Drehmomentsystem "Adaptive Torque System" und die "Dynamic Corner Control", um das dynamische Kurvenverhalten zu verbessern. Die Steuerung sorgt für eine intelligente Verteilung der Kräfte durch die E-Motoren vorne und hinten, sodass sich die Fahrzeugdynamik ebenso erhöht wie die Fahrzeugsicherheit durch den "Antiskid Mode".
Ausblick auf Steer-by-Wire
Dr. Robert Fuchs von JTEKT Corporation gibt einen kurzen Überblick über Fortschritte bei Steer-by-Wire-Systemen. Die Trends automatisiertes Fahren und Elektrifizierung helfen bei der Entwicklung von Steer-by-Wire und umgekehrt. Die Zuverlässigkeit der Systeme lässt sich laut Fuchs durch Redundanz herstellen. Ein Ziel von Steer-by-Wire-Systemen ist es, die Sicherheit und das Fahrgefühl zu verbessern, indem das Fahrzeug Lenkaufgaben übernimmt und sie mit dem Fahrer teilt. Das stärkt das Vertrauen in die technischen Systeme und hilft wiederum bei der Etablierung des automatisierten Fahrens. "Shared Control" arbeitet mit einer "Hands on/off"-Erkennung und ermöglicht unter anderem auch die komplette Sperrung des Lenkrads sowie eine schnelle Übernahme durch den Fahrer. Konzepte für Steer-by-Wire können durch wegklappbare Lenkräder auch den Trend zu Elektroautos unterstützen, da sie im Stand beim Laden etwa mehr Platz im Innenraum böten.